Seit ich denken kann, bin ich mit Schnee und Bergen eng verbunden. Aufgewachsen in einer „Skifamilie“ – Eltern Ernst & Riki Spieß, mein Bruder Uli Spieß – im Zillertal, war ich von klein auf mit Ski-Pädagogik und Ski-Rennsport im Kontakt. Beide Elemente habe ich sehr früh auf meinen Berufsweg mitgenommen.
Mein Hang zum Schwung hat mich auf viele Pisten rund um die ganze Welt geleitet. Ich habe unterschiedliche Skikulturen, Schneearten und Skiqualitäten und vor allem viele Menschen kennenlernt. Besonders die schnelle Welt des Abfahrtslaufes hat mich in ihren Bann gezogen – die Geschwindigkeit, die Zeit zu dehnen schien.
Allerdings ist in mir auch recht früh eine Art von Protest aufgekeimt. Vor allem gegen „etablierte“ Methoden der Vermittlung von „Skitechniken“ – für Anfänger ebenso wie im Spitzensport. Die pure Freude an der Sache und meine unstillbare Neugierde haben mich dazu bewegt, manche Dinge grundlegend zu reflektieren. Nicht zuletzt mit der Konsequenz, dass ich den Pfad des klassischen Skirennlaufs und des Leistungssports früh verließ um mich auf neue Wege zu begeben.
Ich begann mich der Leichtigkeit des Spiels zu widmen. Das Spiel im Einklang mit Schnee, Kanten und Schwerkraft, verkörpert durch das sanfte Gleiten als neue gewonnenes Lebensgefühl, das sich einstellt, sobald die Bedinungen stimmen. Die richtigen Bedingungen werden in meinen Augen durch das Zusammenspiel von Herangehensweise, Umwelteinflüssen und Equipment geschaffen.
Sowohl in der Vermittlung des Skifahrens als auch in Fragen der Skientwicklung habe ich seither einiges entdeckt und gelernt, das meine Skepsis gegenüber etablierten Konzepten bestätigt. Vor allem aber haben mich meine Erfahrungen beflügelt und ermutigt, weiterhin neuen Wege zu erschließen und offen zu sein. Es geht ja doch.
Und was hat sich sonst noch entwickelt?
…meine Freude an der Kommunikation und die Lust am Schreiben wurden vom Beginnen des Internets beflügelt. Die Möglichkeiten, meine Gedanken und Ideen zu teilen und auf diese Weise mit der Welt in Verbindung zu treten faszinieren mich. Die Ideen für die Kunstpiste konnte ich mit Unterstützung der damaligen Senior Designer von hotwired San Francisco im Jahr 2000 als Blogkonzept umsetzen, lange bevor Bloggen zum Hype wurde. Der Spaß daran ist bis heute ungetrübt.
Die Auseinandersetzung mit Körper und Energie als physikalische Größen hat meine Perspektive auf Bewegung enorm bereichert. Mich faszinieren vor allem die großen Auswirkungen von kleinen Bewegungen, das Spiel mit Mechanismen und der Fokus auf Psyche und Körper als zusammengehörendes System. Seit über 20 Jahren praktiziere ich Fedenkrais. Den menschlichen Körper auf diese Weise zu betrachten, steht im Einklang mit vielen meiner Ideen und Bedürfnissen. Besonders für meine Arbeit im Schnee und die Vermittlung vom Skifahren spielt das Mindset “ Bewusstsein & Bewegung“ eine wesentliche Rolle.
Meine Familie – meine drei Kinder und die langjährige Partnerschaft mit meinem Mann – hat meine Entdeckungslust stets angeregt und bestätigt. Ich habe erfahren, dass Freiheit und Verantwortung eng zusammengehören – sie sind ein gutes Paar.
Die wichtigsten sportlichen Erfolge
- Österreichisch Meisterin im Abfahrtslauf 1975
- Gesamtweltcup Abfahrtslauf 3. Platz 1975/76
- Olymische Spiele Abfahrtslauf 4. Platz 1976